Klar, Jeep Fans duzen sich, das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Beim Kompliment für sein wunderschönes Haus wird uns klar, hier wohnt jemand, der unser Firmenmotto “alles, außergewöhnlich” wirklich lebt. Der Hausherr erklärt, er habe 2009 das Haus bauen lassen und sei zuerst durch halb Deutschland gereist, um im Norden einen Fachbetrieb zu finden, der auch heute noch originale Fachwerkhäuser bauen kann. Er bittet uns herein und dabei entdecken wir noch einen weiteren Jeep Wrangler in der Garageneinfahrt stehen. Schmunzelnd erklärt er uns, der dritte im Bunde, der Urururgroßvater aller Jeep´s steht in der Garage, ein Original Willy's Baujahr 1949. Wow, damit haben wir nicht gerechnet und uns wird klar, hier treffen wir auf zwei eingefleischte Jeep Fans. Mittlerweile ist Sabina Uellendahl zu uns gestoßen und erzählt, dass eigentlich sie diejenige war, die dieses Feuer zum Brennen brachte.

Wie man zum absoluten Jeep Fan wird

Vor über 30 Jahren habe sie zufällig auf der Straße einen Wrangler gesehen und sich praktisch schockverliebt in dieses Fahrzeug. Danach habe sie bei jeder Gelegenheit ihrem Mann von diesem Auto vorgeschwärmt und als bester Ehemann von allen, hat Bert Uellendahl seiner Frau im darauffolgenden Jahr ihren ersten Jeep Wrangler zum Geburtstag geschenkt. Was darauf folgte ist eine bis heute ungebrochene Liebe zum Jeep Wrangler.

Meine Frage, die ich den Uellendahls eigentlich stellen wollte, warum sie ausgerechnet einen Wrangler umgebaut haben um damit "campen" zu gehen, wurde dadurch schon ungefragt beantwortet. Mir wird sofort klar, kein anderes Fahrzeug wäre jemals dafür in Frage gekommen. Im Garten angekommen steht der Grund unseres Besuchs, ein liebevoll umgebauter Jeep Wrangler Rubicon. Den hatten wir schon auf Bildern gesehen aber so wie er da nun steht, praktisch Auge in Scheinwerfer, sind wir erstmal sprachlos und wissen gar nicht, wohin wir zuerst schauen sollen, weil es soviel zu entdecken gibt.

Bert Uellendahl lacht und sagt "wartet ab, wenn wir ihn jetzt mal komplett aufbauen". Das Gewicht von nunmehr knapp drei Tonnen, die dieses imposante Fahrzeug auf die Waage bringt erklärt sich schnell, als wir sehen, was alles in ihm steckt. Alles, aber auch wirklich alles, was an diesem Fahrzeug verbaut wurde, hat Bert in knapp drei Monaten Umbauzeit während der Corona Krise Abends und an den Wochenenden selber hergestellt oder modifiziert. Die Beklebung, die den Namen "Polar Mountain Camouflage" vom Bauherr bekommen hat, war dabei sicherlich das Einfachste.

Camping auf dem Campingplatz kommt überhaupt nicht in Frage

Bert zeigt uns zuerst das Innere des Fahrzeuges. Nach dem Ausbau der Rücksitzbank findet hier nun alles Platz, was man braucht, um wirklich frei zu sein. Die Uellendahls sind autark und können, wo erlaubt, überall in der freien Natur "campen". Wobei, diese Begrifflichkeit ist eigentlich nicht richtig, denn normale Campingplätze kommen für die beiden nicht in Frage. Abseits des Massentourismus an Stellen, die ein normales Wohnmobil oder ein Campervan nicht mehr erreichen kann, da liegen die Urlaubsziele für die beiden, wie zuletzt in den italienischen Westalpen. Da, wo man Nachts die Wölfe heulen hört und vollkommen im Einklang mit der Natur ist.

Eine Solaranlage, über die Strom in den verbauten LiFePo4-Akku mit 150 Ah geladen wird (von Sabina liebevoll "Berts Kommandozentrale" genannt) ermöglicht es den beiden sogar den normalen Föhn zu benutzen, nachdem man im Duschzelt mit über eine Gasflasche erhitztem Wasser erstmal muckelig warm geduscht hat. 60 Liter Frischwasser machen dieses möglich.

Das Duschzelt ist zugleich auch Privatsphäre für die hauseigene Toilette, die, wir staunen nicht schlecht, zusammengeklappt hinter dem Beifahrersitz in einer ca. zehn Zentimeter dicken runden Verpackung verstaut ist. Umweltfreundlich und komplett kompostierbar, die für uns innovativste Idee, die wir je in diesem Bereich gesehen haben.

Das die beiden auch im Urlaub noch nicht mal auf ihren geliebten Crêpe oder einen Toast verzichten müssen, wird beim Blick in die "Küche" klar. In einer extra angefertigten Box verbirgt sich eine richtige kleine Küche mit einem zwei Platten Gaskocher. Zusammenfaltbare Kochtöpfe, eine Besteckschublade mit extra der Länge nach angepasstem Besteck und die beiden Topflappen, die an der Heckklappe des Wranglers hängen, runden das Angebot genauso ab, wie die von der Hausfrau benötigte Küchenrolle, für die der Bauherr natürlich auch einen kreativen Platz gefunden hat.

Damit man das Essen Wind und Wettersicher zubereiten und genießen kann, dafür sorgt die ausklappbare Markise, die sich von der Seite bis über das gesamte Heck des Fahrzeuges erstreckt. Ein Tisch für vier Personen findet Platz unter dem Dachträger, ein weiterer kleinerer für den Snack zwischendurch wird einfach über das Hinterrad gehängt. Stilecht wird es durch verbaute LED Leuchten, die auch im Dunkeln für eine romantische Stimmung sorgen. Hier ist wirklich an alles gedacht worden.

Sternenhimmel bei Nacht

In drei Minuten baut Bert nun das komplette Dachzelt auf, das fest auf dem Dachträger verbaut ist. Wieder eine Eigenkreation wie wir erfahren, die Standardausführungen wären mit der Markise kollidiert. Auf einer Fläche von nun zwei mal zwei Metern können es sich die beiden richtig gemütlich machen. Und das kann man wörtlich nehmen. Denn das Zelt bietet nicht nur Schutz bei schlechten Wetterlagen, bei gutem Wetter können die beiden durch die eingebauten “Fenster” den nächtlichen Sternenhimmel betrachten. Damit die Schuhe draußen bleiben aber griffbereit sind, man ahnt es schon, auch daran wurde gedacht.

Zwei Fleischerhaken sorgen für eine sichere Aufbewahrung und können im Notfall sogar noch zur Verteidigung angewendet werden erzählen die beiden lachend. Das Bert Uellendahl für jede Eventualität auch technisch gerüstet ist und jegliches für einen Notfall benötigte Werkzeug dabei hat, versteht sich fast schon von selbst.

"Auf über 3000 Metern Höhe holt dich kein ADAC mehr ab", erklärt er uns.

Nachdem das Fahrzeug nun komplett aufgebaut auf der Wiese im heimischen Garten steht, macht sich bei uns allen ein bisschen Fernweh breit. Auf die Frage, wohin denn die nächste Reise geht, sind sich die beiden einig, die Planung ist schon fast abgeschlossen. In die korsischen Alpen soll es gehen und irgendwann mal dahin, wo die Idee des Abenteuerurlaubes vor vielen Jahren mit zwei Motorrädern seinen Anfang genommen hat: nach Afrika in die Sahara.

"Der Wrangler wird jeden Tag von uns genutzt"

Nun sind die Uellendahls beide berufstätige Menschen, die nicht dauerhaft auf Reisen sein können. Daher betont Bert, dass die Aufbauten nach den Reisen in, wie soll es auch anders sein, selber gebauten Aufhängungen und Aufbewahrungen in seiner Garage einen Platz finden und er den Wrangler jeden Tag als Alltagsfahrzeug nutzt um damit zum Beispiel zur Arbeit zu fahren.

Wer einen guten Sachverständigen sucht, dem möchten wir Bert Uellendahl ganz besonders ans Herz legen. Ihr findet ihn unter uellendahl.koeln.

Nach einem kurzweiligen Aufenthalt ist unser Ausflug hier erst einmal zu Ende und wir wünschen den beiden viele unvergessliche Abenteuer mit ihrem Jeep Wrangler. Und die spannende Geschichte was es mit dem Willy's auf sich hat, die erzählen wir euch ein anderes Mal.

Bleibt neugierig.

Ihr seid nun auch Jeep infiziert und sucht einen Jeep Wrangler für euer nächstes Abenteuer?

Hier könnt ihr euch heute schon mal euer "Abenteuer-Mobil" aussuchen:

Hier noch ein paar Informationen über die Technik, die u.a. verbaut wurde